Wir bieten ein begleitetes Absetzen von langjähriger Medikamenteneinnahme an, insbesondere bei einem schädlichen Gebrauch von Benzodiazepinen, Schlafmitteln oder bei anderen psychischen Abhängigkeiten von Medikamenten.
Wir sind mit Psychopharmaka zurückhaltend. Die Philosophie besteht darin, so wenig Medikamente wie möglich, aber so viel wie (unbedingt) nötig zu geben. Vielmehr bieten wir eine Vielfalt von Möglichkeiten an, die Selbstwirksamkeit zu aktivieren und in der Behandlung ohne Medikamente auszukommen.
Medikamente werden nach fachärztlicher Indikation verordnet. Dabei richten wir uns im Grundsatz nach den Leitlinien der wissenschaftlichen Fachgesellschaften. Allerdings geben wir der Psychotherapie immer den Vorrang und können in vielen Fällen auf die Gabe von Psychopharmaka verzichten, weil die Therapie eine gute Besserung der Symptomatik bewirkt. In der Therapie von Depressionen z.B. ist bekannt, dass die psychotherapeutische Behandlung oft genauso wirksam ist, wie eine Behandlung mit Medikamenten, nur sehr viel länger hält. Wenn es doch nicht ohne Medikamente geht, dann verordnen wir natürlich nur mit Einverständnis der Behandelten. Für Notfalle ist immer auch eine medikamentöse Unterstützung möglich, insbesondere wenn andere Maßnahmen nicht helfen.
Wenn eine psychopharmakologische Vorbehandlung besteht, bieten wir an, diese zu überprüfen und falls sinnvoll Medikamente auch um- oder abzusetzen. Gerade wenn mehrere Psychopharmaka gleichzeitig eingenommen werden, ist es oft sinnvoll, zu sortieren, auf gegenseitige ungünstige Interaktionen zu prüfen und auf wenige wirklich notwendige Substanzen zu reduzieren.